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Warum ist Desinfektion für Senioren so wichtig?

Hände die mit einem Desinfektionsmittel gereinigt werden

Mit zunehmendem Alter, das sich durch verschiedene biologische Prozesse manifestiert, verändert sich das Immunsystem, welches für die Abwehr von Krankheitserregern verantwortlich ist und dessen Funktionsfähigkeit für die Gesundheit essentiell bleibt, grundlegend in seiner Struktur und Leistungsfähigkeit. Das Immunsystem verliert an Stärke und parallel dazu erhöht sich das Risiko für verschiedene Infektionskrankheiten deutlich. Diese altersbedingte Entwicklung des Immunsystems macht ältere Menschen besonders vulnerabel gegenüber verschiedenen Krankheitserregern, die bei jüngeren, gesünderen Personen häufig nur milde oder kaum spürbare Symptome verursachen würden.

Ein durchdachtes Hygienekonzept ist heute entscheidend für den Schutz gefährdeter älterer Menschen. Die richtige und sorgfältig durchgeführte Desinfektion spielt dabei eine absolut zentrale Rolle, um gefährliche Keime sowie Krankheitserreger effektiv zu bekämpfen und dadurch bestehende Infektionsketten nachhaltig zu unterbrechen. In Pflegeeinrichtungen und häuslicher Betreuung sind angepasste Hygienemaßnahmen heute unverzichtbar geworden.

Warum haben Senioren ein erhöhtes Infektionsrisiko

Die medizinische Immunoseneszenz des alternden Immunsystems verursacht eine reduzierte Antikörperproduktion und schwächere Abwehrreaktionen gegen Krankheitserreger. Die T-Zellen, deren Hauptaufgabe in der gezielten Erkennung und systematischen Bekämpfung von eindringenden Viren und Bakterien besteht, arbeiten im fortgeschrittenen Alter deutlich weniger effizient als in jüngeren Jahren. Darüber hinaus sind zahlreiche ältere Menschen von chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, verschiedenen Herz-Kreislauf-Problemen oder schwerwiegenden Atemwegserkrankungen betroffen, welche die ohnehin geschwächte Immunabwehr zusätzlich beeinträchtigen und belasten. Vorerkrankungen begünstigen Infektionen, die für gesunde Menschen normalerweise ungefährlich sind.

Die alternde Haut wird dünner und trockener, wodurch sie ihre schützende Barrierefunktion nicht mehr vollständig erfüllen kann. Kleine Verletzungen heilen langsamer und ermöglichen Bakterien das Eindringen in den Körper. Die Schleimhäute in Nase und Rachen verlieren durch zunehmende Trockenheit ihre wichtige natürliche Schutzfunktion gegen Krankheitserreger. Diese körperlichen Veränderungen führen dazu, dass eine gründliche und regelmäßige Desinfektion besonders wichtig wird.

Hygienemaßnahmen in der häuslichen Pflege

Die häusliche Pflege von kranken oder älteren Familienmitgliedern stellt aufgrund der beengten Wohnverhältnisse und des direkten Körperkontakts besonders hohe und spezifische Anforderungen an die tägliche Hygiene. Angehörige, die Pflegeaufgaben übernehmen, müssen professionelle Hygienestandards erlernen und diese konsequent in ihren täglichen Ablauf einbauen. Das regelmäßige Desinfizieren von Händen, welches sowohl unmittelbar vor als auch direkt nach jedem einzelnen Pflegekontakt durchgeführt werden muss, bildet die unverzichtbare Basis für eine hygienische Pflege, die den professionellen Standards entspricht und somit das Infektionsrisiko für Pflegebedürftige und Pflegende gleichermaßen minimiert.

Normales Händewaschen genügt häufig nicht, weshalb alkoholbasierte Desinfektionsmittel mit mindestens 60 Prozent Alkoholgehalt notwendig sind. Pflegende müssen Türklinken, Lichtschalter und Handläufe täglich mit geeigneten Desinfektionsmitteln reinigen. Besondere Aufmerksamkeit erfordern medizinische Hilfsmittel wie Blutzuckermessgeräte oder Inhalatoren, die aufgrund ihres direkten Kontakts mit Körperflüssigkeiten oder Schleimhäuten regelmäßig nach den geltenden Hygienevorschriften gereinigt und desinfiziert werden müssen.

Eine sorgfältige Badezimmerhygiene ist für die wirksame Vorbeugung von Infektionen und Krankheiten besonders wichtig. Moderne Lösungen wie ein Dusch-WC für altersgerechte Toilettenhygiene können dabei helfen, die persönliche Hygiene zu verbessern und gleichzeitig die Selbstständigkeit zu erhalten. Solche Systeme verringern den unmittelbaren Kontakt mit möglicherweise verunreinigten Oberflächen und erlauben dabei eine besonders gründliche Reinigung.

Professionelle Desinfektionslösungen für Pflegebereiche

In Pflegeeinrichtungen kommen spezielle Desinfektionssysteme zum Einsatz, die höchsten hygienischen Standards entsprechen. Steckbeckenspüler im Altenheim (W) stellen beispielsweise eine wichtige Komponente der Infektionsprävention dar. Die Geräte desinfizieren Pflegeutensilien thermisch bei über 85 Grad. Die vollständig automatisierten Reinigungsprozesse, die in modernen Pflegeeinrichtungen zum Einsatz kommen, minimieren durch ihre kontaktlose Durchführung zudem das Infektionsrisiko für das Pflegepersonal erheblich.

Die eingesetzten Desinfektionsmittel spielen neben der technischen Ausstattung eine ausschlaggebende Rolle für die Hygiene. Für verschiedene Bereiche werden unterschiedliche Wirkstoffe benötigt. Diese reichen von alkoholbasierten Schnelldesinfektionsmitteln für Hände und kleine Flächen bis zu aldehydhaltigen Präparaten für die Aufbereitung medizinischer Instrumente. Einwirkzeit und Konzentration müssen immer genau eingehalten werden.

Kritische Kontaktpunkte identifizieren

Eine systematische Dokumentation aller häufig berührten Oberflächen unterstützt die gezielte und effektive Desinfektion. Zu den besonders kritischen Punkten, die aufgrund ihrer häufigen Nutzung ein erhöhtes Kontaminationsrisiko darstellen, gehören Bettkanten, Nachttische, Fernbedienungen und Telefone im Patientenzimmer. Diese häufig von verschiedenen Personen berührten Gegenstände sollten zur Vermeidung einer möglichen Keimübertragung mindestens drei- bis viermal täglich gründlich mit geeigneten Desinfektionsmitteln gereinigt werden.

Praktische Tipps zur täglichen Desinfektion

Die erfolgreiche Eingliederung von Desinfektionsmaßnahmen in den täglichen Ablauf erfordert eine durchdachte und strukturierte Planung. Die nachfolgend aufgeführten Maßnahmen haben sich über Jahre hinweg in der täglichen Praxis als besonders effektiv und zuverlässig für die erfolgreiche Umsetzung von Hygienemaßnahmen bewährt:

  • Badezimmeroberflächen nach morgendlicher Körperpflege desinfizieren
  • Tische und Arbeitsflächen vor jeder Mahlzeit reinigen
  • Nach Gästebesuch Türklinken und gemeinsam genutzte Gegenstände desinfizieren
  • Abends Schlafbereich und persönliche Hilfsmittel reinigen
  • Wöchentlich auch selten berührte Flächen wie Fenstergriffe reinigen

Die richtige Technik beim Desinfizieren ist entscheidend für die Wirksamkeit. Die Flächen müssen vollständig benetzt und die Einwirkzeit eingehalten werden. Ein besonders häufiger und folgenreicher Fehler, der sowohl von unerfahrenen als auch von geübten Anwendern immer wieder begangen wird, ist das viel zu schnelle und voreilige Nachwischen der behandelten Oberflächen, wodurch die für eine vollständige Keimreduktion unbedingt erforderliche desinfizierende Wirkung des aufgetragenen Mittels unweigerlich verloren geht.

Hautschutz nicht vergessen

Häufiges Desinfizieren, das besonders in Zeiten erhöhter Hygieneanforderungen notwendig ist, kann die empfindliche Haut durch die enthaltenen Alkohole und chemischen Wirkstoffe erheblich belasten und austrocknen. Mit rückfettenden Handcremes und milden, pH-neutralen Reinigungsprodukten lässt sich die natürliche Hautbarriere wirksam schützen und erhalten. Empfindliche Haut benötigt Desinfektionsmittel mit pflegenden Zusätzen.

Richtige Lagerung von Desinfektionsmitteln

Desinfektionsmittel gehören kühl und sicher vor Dementen gelagert. Die Haltbarkeit nach Anbruch beträgt meist nur wenige Monate, weshalb eine regelmäßige Kontrolle der Verfallsdaten sowie der ordnungsgemäßen Lagerung dieser Produkte für die Sicherheit der Bewohner unerlässlich ist.

Gesundheitsschutz durch konsequente Hygiene

Die Investition in ein durchdachtes Hygienekonzept zahlt sich langfristig aus. Studien zeigen, dass konsequente Desinfektionsmaßnahmen die Infektionsrate bei älteren Menschen um bis zu 40 Prozent senken können. Das führt zu weniger Krankenhausaufenthalten, niedrigeren Behandlungskosten und insbesondere zu einer deutlich verbesserten Lebensqualität für Betroffene. Die konsequente Vermeidung von bakteriellen und viralen Infektionen, die besonders bei älteren Menschen zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen führen können, trägt nachweislich dazu bei, dass die persönliche Selbstständigkeit, welche für die Lebensqualität im Alter von entscheidender Bedeutung ist, über einen deutlich längeren Zeitraum aufrechterhalten werden kann.

Verhinderte Erkrankungen ermöglichen älteren Menschen mehr Mobilität und aktive Teilnahme am sozialen Leben. Bewährte Hygienepraktiken kombiniert mit modernen Desinfektionstechnologien schaffen einen effektiven Schutz vor gefährlichen Krankheitserregern. Der zeitliche und finanzielle Aufwand, der für sorgfältig geplante präventive Hygienemaßnahmen erforderlich ist, erweist sich dabei als deutlich geringer als die kostenintensive medizinische Behandlung schwerer Infektionserkrankungen bei älteren Menschen.

(Bildrechte: Bild von Tom auf Pixabay)

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